Montag, 28. März 2011
Woche 3 --> İz mir ein Vergnügen!
Selamun Aleyküm! (Friede sei mit euch!)

Ich melde mich tiefenentspannt aus dem Faulenzerhauptquartier „Siteler“ (so wird die umliegende Wohngegend genannt), wo heute mal nichts, aber auch rein gar nichts gemacht wird, bis auf gepflegtes „Chillaxen“. Das muss nach so einer Woche auch dringend mal sein...



Am Montag war ich mit einem Vorstandsmitglied der Schule in Konak, so heißt das berühmte Stadtzentrum Izmir’s, wo auch das Wahrzeichen der Stadt, nämlich der Uhrenturm, steht. Das Wahrzeichen izmirs im späten maurischen Stil
Dort besuchten wir das Ausländermeldeamt, um meine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung zu beantragen, obschon ich ja nun ein hart umkämpftes Visum besitze... Ja, in Punkto Bürokratie steht die Türkei der EU in Nichts nach! Neben dem ganzen Formular-Wirrwarr sollte man auch Türkischkenntnisse, etwas Geduld und ganze 5 Passbilder mitbringen. Keine Ahnung, was die Beamten genau damit anstellen, aber schon des öfteren hat mich hier eine leichte Überwachungsstaat-ahnung gestreift. Dafür spricht z.B. die Stimmenaufnahme am Flughafen, die Handyregestrierung bei einem Simkartenkauf oder das teilweise zensierte Internet. Die ganzen Male, wo ich
von der Polizei angehalten wurde und Auskunft über mich geben sollte, schiebe ich jetzt mal auf reine Neugierde. Ich habe oft das Gefühl, als wären Johannes und ich die einzigen Ausländer in Güzelbahce, die mitten unter den Einheimischen leben. Es gibt zwar noch viele andere Ausländer, aber die fahren wahrscheinlich nicht so oft mit den Bussen bzw. Sammeltaxen, oder setzen sich in die türkischen Kebab- bzw. Teestuben. Viele Ausländer, die hier leben, führen ein sehr isoliertes Leben, um es mal vorsichtig auszudrücken... Dabei verpassen sie wirklich etwas! Die meisten Türken sind so aufgeschlossen, interessiert, hilfsbereit und gastfreundlich, wie ich es niemals vermutet hätte. Man spürt, dass die Masse der Menschen,
wahrscheinlich auch bedingt durch die größeren Familienstrukturen, viel enger zusammen hält und jeder dem anderen weiterhilft. In Deutschland dagegen macht jeder irgendwie sein Sache und ist hauptsächlich auf sich fixiert.
Am Dienstag, welcher mein längster und anstrengendster Tag ist, habe ich endlich mit meinem neuen Fahrrad, das ich meinem Vorgänger für einen fairen Preis abgekauft habe, fahren können. Nächstes Wochenende werde ich mit einem türkischen, sehr sportlichen Schulpsychologen aus der Nachbarschaft mal eine Bergetappe mitfahren !freu!.
Am Mittwoch war ich abends noch mit dem Lehrerkollegium einen Trinken, d.h. Johannes und ich waren allein unter Frauen :) Es war sehr amüsant! Die Lehrerinnen sind wirklich alle voll in Ordnung, auch wenn jede von Grund auf sehr unterschiedlich ist. Also genau, wie auch die Schüler - nur, dass diese noch nicht vollends sozialisiert bzw. überhaupt erzogen sind... Aber auf das Thema Privatschüler und v.a. Eltern von Privatschülern lasse ich mich jetzt lieber nicht ausführlich ein. Ja, und was auf jeden Fall noch erwähnt werden muss, ist der gestrige Tag und die Nacht. Morgens bin ich mit dem Sportlehrer der Dt. Schule zum Tauchen gefahren und habe meinen ersten Tauchgang im Meer machen dürfen. Die Tauchschule wird von 3 super lustigen Typen geleitet (zwei Holländer und ein Engländer) und sie gehört
zu einem Hotel, welches immer erst ab April öffnet. Somit hatten wir die ganze Bucht für uns. Es hat echt viel Spaß gemacht und verlangt nach mehr Meer.
Abends waren mein Partymentor und Mitbewohner Herr G. und ich dann noch in einem Bar- und Kneipenviertel unterwegs. Wir haben den Göttern Efes und Tuborg gefröhnt, Döner gegessen, welcher übrigens fast gar nichts mit dem deutschen Döner
gemeinsam hat, und waren bis ein Uhr bei einem Coldplay-Cover-Konzert. Dort haben wir dann glücklicherweise eine Meute total netter türkischer Architekturstudenten/innen kennen gelernt, die uns im Anschluss an das Konzert noch zu einer kleinen Privat-bar-party einluden. Es war ein rund um grandioser Abend!
Kann so weiter gehen!

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...ähem, dat bild da oben is jetz nich echt der blick von bei dir über die Straße und dann den campingstuhl ausgepackt und das weinchen ;) *neid*
wie ich sehe, wirds bei euch net langweilig- weiter so :)
die heimat freut sich auf weitere berichte...güle güle ;)

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Schön...
dass es meinem Sklaven gut geht! Lass Dir das aber nicht zur Gewohnheit werden! :-)

Nochmals alles Gute nachträglich zum Geburtstag!
Schöne Ostern!

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